• TAE - Telekommunikationsanschlusseinheit:
    Das Ministerium für das Post- und Fernmeldewesen führte (vor der Liberalisierung des Telekommunikationsmarktes im Jahr 1998) ein einheitliches Anschluss-System für Telefone und Zusatzgeräte ein. Das damals beschlossene Telekommunikationsanschlusssystem sollte folgende Funktionen erfüllen:
    - Bundesweite einheitliche Anschlussnorm für die auf dem freien Markt, für den Anschluss zugelassene Endgeräte.
    - Gewährleistung für einen funktionsfähigen Anschluss, auch für den fernmeldetechnischen Laien.
    - Verhinderung einer versehentlichen Parallelschaltung von Telefonen.
    - Funktionsprüfung des Anschlusses, auch wenn kein Apparat gesteckt ist.


  • Technische Daten:
    - Sprachkanal mit einem Frequenzband von 300 bis 3400 Hz
    - Speisung der Grundfunktionen des Endgeräts mit Gleichspannung (analog 60 V / ISDN 96 V
    - Anrufsignalisierung mit Rufwechselspannung (25 Hz; Spannungshöhe wie Speisespannung)
    - Belegungserkennung (Abheben des Telefonhörers)
    - Wahlverfahren: Mehrfrequenzwahlverfahren, Impulswahlverfahren, Dioden-Erd-Verfahren
    - Übertragung von Steuersignalen des Teilnehmers, R-Taste
    - Übertragung der hörbaren Töne auf dem Sprachkanal
    - Übertragung des Gebührenimpulses zum Teilnehmer
    - Frequenzgleichlageverfahren mit Gabelschaltung und Echokompensation
    - 2 Nutzkanäle (B-Kanäle) je 64 kbit/s duplex
    - 1 Signalisierungskanal (D-Kanal) 16 kbit/s
    - Rahmenkennung (Synchronisation) und Service 16 kbit/s
    - Bruttodatenübertragungsrate 160 kbit/s
    - Symbolrate 120 kBaud durch MMS43-Code
    - Reichweite < 6 km auf 0,4 mm Cu-Doppelader und < 8 km auf 0,6 mm Cu-Doppelader


  • F- und N-Codierung:
    Für den Anschluss von Fernsprechapparaten werden die Buchsen und Stecker mit F-Codierung (F=Fernsprecher) verwendet. Für den Anschluss von Zusatzeinrichtungen (Modem, Fax, Anrufbeantworter) werden die Buchsen und Stecker mit N-Codierung verwendet. Durch die Unterscheidung wird gewährleistet, das alle Endgeräte einwandfrei funktionieren. F- und N-Stecker/Buchsen unterscheiden sich durch eine bauliche Verformung.
    Anschlussbelegung der F-Codierten Dose:
    tae a   f buchse

    An die Klemmen 1 und 2 wird die kommende Leitung angeschlossen:
    1) La a-Leitungsader - (rot / weiß)
    2) Lb b-Leitungsader + (schwarz / braun = Masse)
    3) W Externer Wecker/Klingel grün
    4) E Erde für Nebenstelle gelb
    5) b2 b-Leitungsader + vom Gerät zurück
    6) a2 a-Leitungsader - vom Gerät zurück
    Über die Klemmen 5 und 6 kann die Leitung abgehend auf eine andere TAE-Dose geschalten werden. Diese Dose schaltet aber nur durch, wenn kein Telefon gesteckt ist.
    Die Anschlussklemmen 3 und 4 unterliegen keiner Norm. So können diese auch vertauscht sein.

    Anschlussbelegung der NFF-codierten Dose:
    nff a   n buchsef buchsef buchse

    Bei der NFF-Dose handelt es sich um eine N- und eine F-codierte Buchse, die hintereinander geschaltet sind. Zusätzlich kann noch ein zweites Endgerät (Telefon), über ein separates Adernpaar an die Dose angeschlossen werden.

    Anschlussbelegung der NFN-codierten Dose:
    nfn a   n buchsef buchsen buchse

    Bei der NFN-Dose handelt es sich um zwei N- und eine F-codierte Buchse, die hintereinander geschaltet sind (NNF). Zusätzlich kann noch ein zweites Endgerät (Fax, Modem), über ein separates Adernpaar an die Dose angeschlossen werden.


  • ISDN:
    Auch wenn viele Spötter behaupten, ISDN sei die Abkürzung für: "Ist so was denn nötig?", lautet die korrekte, ausgeschriebene Bezeichnung Integrated Services Digital Network, also digitales Netz mit integrierten Diensten.
    Bei ISDN werden grundsätzlich nur digitale Daten zwischen den Endgeräten übermittelt. Die Einteilung des Datenstroms in 4 logische Kanäle ist von der Art der Übertragung, also von den Kabeln, vollkommen unabhängig.
    Der Datenstrom wird in folgende Kanäle aufgeteilt, und zwar durch zeitlich hintereinander liegende Frames.
    Damit die Sache im Vollduplex läuft, muss man die Daten vom und zum Teilnehmer auseinanderhalten. Beim analogen Anschluss macht das noch jedes Endgerät selbst. Bei ISDN macht das der NTBA stellvertretend für alle. Zwischen Vermittlungsstelle und NTBA laufen alle Daten noch auf 2 Drähten (als Uk0 bzw. T0 bezeichnet), Sende- und Empfangsrichtung gemischt, der NTBA trennt den Datenfluss dann für alle Endgeräte beim Teilnehmer auf und hat daher 4 Adern (2 für Daten vom Teilnehmer und 2 für Daten an den Teilnehmer). Alle Endgeräte werden dann einfach parallel an die 4 Adern (den S0-Bus) angeschlossen. Die Rufnummer und die Dienstkennung (z.B. Fax, Sprache, Daten, ...) wird dabei über den D-Kanal übermittelt, und entsprechend programmierte Endgeräte fühlen sich dann angesprochen.


  • DSL:
    heißt DigitalSubscriberLine...
    analog:
    dsl-analog


    ISDN:
    dsl isdn

    ISDN-analog:
    dsl netz isdn analog


    Ferner kann man zwischen die beiden Adernpaaren noch eine Gleichspannung zur Versorgung der Endgeräte legen. Der NTBA hat also nichts mit den Rufnummern, Dienstkennungen oder B-Kanälen zu tun, er ist auch keine kleine TK-Anlage, an der man intern kostenlos telefonieren kann (eine Verbindung von Gerät zu Gerät am S0-Bus ist nur über das Amt möglich), er wandelt nur von 2 Adern auf 4 Adern um und trennt dazu Sende- und Empfangsrichtung.
    Der NT wird von der Vermittlungsstelle mit der gleichen Spannung wie analoge Anschlüsse versorgt, auf dem S0-Bus liegen demnach ca. 40 Volt. Von der Vermittlungsstelle kommen zwei Leitungen, die der Techniker an den NTBA anklemmt. Inzwischen gibt es auch fast überall den "steckbaren NTBA", den der Kunde im T-Punkt abholen oder sich zuschicken lassen kann. Dieser ist mit einem TAE-Stecker ausgestattet statt des bisherigen Telefons in die TAE-F Dose gesteckt, dabei dauert die Erkennung des NTBA unter Umständen einige Minuten. Zum Anschluss an den NT kann man entweder die Western-Modular-Buchsen (RJ 45) oder 4 Klemmen benutzen. Bei der Installation von ISDN-Bussen werden in der Regel nur noch RJ-45 Buchsen verwendet. Die selben Buchsen (aber nur die Buchsen und nicht die Kabel) werden auch für EDV-Netzwerke (Twisted Pair Ethernet) benutzt.

    rj45

    Pin Funktion S0 Funktion Ethernet
    1 leer 1a
    2 leer 1b
    3 2a (RX+) 2a
    4 1a (TX+) PoE+ (48V)
    5 1b (TX-) PoE+
    6 2b (RX-) 2b
    7 leer PoE-
    8 leer PoE-

    Bei der Verdrahtung des S0-Busses werden alle Anschlussdosen parallel geschaltet, allerdings dürfen am ISDN-Bus maximal 8 Geräte bzw. 12 Dosen angeschlossen werden, ferner müssen die Busenden mit Widerständen terminiert werden. Wie jedes Kabel oder jeder Computerbus, der hochfrequente Signale führt (bei ISDN bis 160 kHz), müssen die Leitungsenden mit ihrer Kabeltyp-spezifischen Impedanz (bei Telefonkabel 110 Ohm) abgeschlossen werden, um Reflexionen und Störungen auf der Leitung zu vermeiden. An den Enden des Busses wird jeweils an jedes Adernpaar ein 110 Ohm-Widerstand (100 Ohm tun's auch) angeschlossen. Der NTBA hat diese Abschlusswiderstände bereits eingebaut, soll der NTBA in der Busmitte installiert werden, muss man die Terminatoren im NTBA abschalten (meist mittels DIP-Schalter oder Jumper).


  • weitere Informationen:
    - Netzmafia